Streckenmeldungen 2012

Schwarzwaldbahn

Karlsruhe - Offenburg - Singen (Htwl) - Konstanz  
(Kursbuchstrecke 702/720)

 
Unter "Schwarzwaldbahn" verstand man ursprünglich die Strecke Offenburg - Hausach - Triberg - Villingen - Singen. Im Kursbuch wird die Tabelle KBS 720 (Offenburg - Konstanz) mit "Schwarzwaldbahn" überschrieben. Die (Wieder-) Aufnahme des durchgehenden Regionalverkehrs zwischen Karlsruhe und Konstanz erfolgte im Juni 2001. Nach Ausschreibung (2003) und Vergabe (2004) der Verkehrsleistungen fährt seit Dezember 2006 DB Regio RV Südbaden die "Neue Schwarzwaldbahn" auf der 247,304 km langen Gesamtstrecke Karlsruhe - Konstanz (- Kreuzlingen CH).

KBS 720   Streckenmeldungen 2011
KBS 720   Schwarzwaldbahn-Sonderfahrt zum 125. Todesjahres von Robert Gerwig
KBS 721 Offenburg - Hausach - Schiltach - Alpirsbach - Freudenstadt Hbf (Kinzigtalbahn)
KBS 722 Biberach (Baden) - Oberharmersbach (Harmersbachtalbahn)

Stand: 12.2012


     
KBS 720  (Karlsruhe -) Offenburg - Singen(Htwl) - Konstanz "Schwarzwaldbahn"
 

Schwarzwaldbahn Erlebnispfad ist eröffnet

Verkehrsminister Hermann und Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel, Foto: Frank Passlick Der Zeigefinger von Dr. Gallus Strobel, Bürgermeister von Triberg, bleibt die einzige Drohung, die er gegenüber Verkehrsminister Winfried Hermann zum Ausdruck bringt. Sehr deutlich - und zugleich auch sehr freundlich bestimmt - teilt er mit: "Schreiben Sie nur aus, aber wir möchten wieder unseren Partner DB REGIO auf der Schwarzwaldbahn fahren sehen!"

Bei strahlendem Wetter (zwischen vielen Regentagen) geht am 06.10.2012 die Eröffnung des Schwarzwaldbahn-Erlebnispfads über die Bühne - oder besser: über den Bahnhofsvorplatz. In den Festansprachen von Bürgermeister Dr. Gallus Strobel, dem Ehrengast Verkehrsminister Winfried Hermann, dem neuen Landrat Sven Hinterseh und dem Chef von DB REGIO VB Südbaden, Frank Buermeyer, ist von der guten Zusammenarbeit zwischen Bahn und Region - hierbei fällt mehrmals der Name des "Schwarzwaldbahnmanagers" Dirk Andres (eigentlich "Teilnetzmanager" von DB Regio) -, vom Dank an die EU für die finanzielle Unterstützung, vom Dank an die Ideengeber in Triberg und die Ideenumsetzer von bagage in Freiburg die Heren Stadelmann und Scheuber, vom Dank an die vielen Mitarbeiter von den ausführenden Baufirmen, vom Rathaus und vom Bauhof und schließlich auch an das so genannte Expertenteam die Rede.
Während der letzten Tag war noch mit Hochdruck an der Ausstellung in der ehemaligen Expresguthalle des Empfangsgebäudes Triberg, aber auch draußen im Gelände, bei de 16 Stationen des Pfades und den Wegen dazwischen gearbeitet worden. Während das Publikum mit kostenlosen Getränken und Kuchen von den Mitarbeitern des neuen Armbruster-Backshops versorgt werden, steigen die geladenen Gäste in den "Flachwagen-Sonderzug" (inzwischen ist der Anblick der bis Dezember 2006 auf der Schwarzwaldbahn eingesetzten Nahverkehrswagen schon fast wieder eine Attraktion) und fahren gemächlich hinauf zur Station 5, nahe dem oberen Tunnelportal des Gremmelsbach-Tunnels. Während der Fahrt gibt es Erläuterungen von Karl Bolli, Bezirksleiter Betrieb des Regionalnetzes Südbaden. Über eine provisorische Treppe entleert sich der Zug und die Gäste strömen zu den Stationen 3, 4 und 6.

Schwarzwaldbahn-Erlebnispfad station 2, Foto: Frank Passlick Seit Anfang Mai ist schon etwas zu sehen - an Station 2 "Von Anfang an ..." des Schwarzwaldbahn-Erlebnispfads wird das Thema Tunnelbau dargestellt. Aus dem Großhalde-Tunnel rauscht IRE 5318 von Kreuzlingen (CH) nach Karlsruhe talwärts, was Julian offensichtlich begeistert. Auch die Lore, mit der einst große Mengen an Gestein aus dem Tunnel gefahren wurde, macht ihm viel Spaß. Am 6. Oktober wurde der Pfad über 16 Stationen feierlich für das Publikum eröffnet.


Großbaustelle zwischen Immendingen / Tuttlingen und Singen

Vom 08.10. bis 18.11.2012 sind die Schwarzwaldbahn zwischen Immendingen und Singen, sowie die Gäubahn zwischen Tuttlingen und Singen vollständig gesperrt. In dieser Zeit werden 30 km Gleis erneuert, 20 km davon mit Umbauzügen. In Hattingen werden neun Weichen ausgetauscht und in Mühlhausen zwei Bahnübergänge erneuert. Der Hattinger- und der Möhringer-Tunnel bekommen neue Gleise und der Oberbau wird auf 12 km vollständig erneuert, auf 18 km erfolgt eine Schotterreinigung. Dazu werden 120 km Schienen und 90.000 Schwellen, sowie etwa 106.000 Tonnen Abtragungen und neuer Schotter bewegt.

Die Baustellenlogistik ist keine einfache Aufgabe, aber die Vollsperrung ermöglicht eine rationelle Umsetzung. Bereits zwei Jahre vor der Sperrung begannen auch die Planungen für den Ersatzverkehr für die unterbrochenen Schienenverkehrsleistungen. Auf der Schiene wird der Jahresfahrplan im Nordabschnitt zwischen Karlsruhe und Immendingen unverändert gefahren. Eine Ausnahme bilden nur die Wochenend-IC-2004 bis 2007, die von Norden kommend bereits in Karlsruhe enden und dort ihr Fahrt nach Dortmund / Emden beginnen. Im Abschnitt zwischen Singen und Konstanz werden keine Schwarzwaldbahnzüge fahren, da die Betriebsinsel nicht zum Einrücken ins Werk Freiburg verlassen werden könnten. Züge des Seehas von SBB-Deutschland übernehmen die Leistungen. Dabei wird über Express-Seehas-Triebzüge die Beförderungskette durch Anschluss auf oder von den durchfahrenden SEV-Bussen in Singen sichergestellt. Trotzdem wird sich die Reisezeit insgesamt um eine halbe Stunde verlängern.

Ein ausführliches Heft mit den Fahrplanänderungen und den Lageplänen aller SEV-Haltestellen, eine sinnvolle Reisendenlenkung in Singen und die Präsenz von Personal an den Umstiegsbahnhöfen werden die nachteiligen Folgen einer Streckensperrung mildern. Trotz aller Anstrengungen wird sich einen Schwund an Kunden, auch über die Bauzeit hinaus, ergeben. Die Alternative eines eingleisigen Betriebs und Vollsperrungen an Wochenende über viele Monate hinweg würde sich aber als viel unverträglicher erweisen - auch gegenüber den Anwohnern. Die Bauphase im Oktober und November liegt in einer eher nachfrageschwachen Zeit. Und rechzeitig vor dem Weihnachtsverkehr ist die Teilstrecke dann wie neu...

Die Erfahrungen der ersten Tage des SEV deckten noch einige Mängel auf, die einerseits auf Fehleinschätzungen und Anfangsschwierigkeiten beim eingesetzten Personal, andererseits aber auch auf verändertes Fahrverhalten der Reisenden zurückgeführt werden kann. Ab Donnerstag stabilisierte sich die Situation auf einem guten Niveau. Die Komplexität der Situation, besonders im Knoten Singen, wurde vorher gesehen, die Bewältigung erforderte aber doch Nachbesserungen. Positiv ist zu vermerken, dass besonders die Kommunikation zwischen den schweizerischen Mitarbeitern der SBB und den Fahrdienstleitern und Reisendenlenkern ab dem zweiten Sperrtag gut klappt. Verspätungen werden frühzeitig gemeldet, womit in Singen rechtzeitig disponiert werden kann. Die dramatischen und hochgradig peinlichen Situationen durch fortdauernde Auswirkungen von Entgleisungen im Vorfeld belasten das System durch zusätzliche Instabilität.


Messfahrten zwischen Hausach/Triberg und St. Georgen

Messfahrten der IGT auf der Schwarzwaldbahn, Foto: Frank Passlick Über mehrere Wochen im Frühjahr konnten auf der Tunnelstrecke der Schwarzwaldbahn Messfahrten der IGT mbH aus Lengede beobachtet werden. Probefahrten, Inbetriebnahme und Zulassung von Schienenfahr- zeugen gehören zum Kerngeschäft des Unternehmens. Die lange und kurvenreiche Steigungsstrecke mit knapp 20‰ Längsneigung zwischen Gutach und Sommerau bot sich offensichtlich für das intensive Mess- programm an der Lok 185 406 an. Als Last diente 146 542, ebenfalls von Bombardier und für den Fahrzeugpool in Niedersachsen vorgesehen.
Leistungsmessfahrten, oft mit bis zu drei Dampfloks, sahen früher viel spektakulärer aus - heute sind sie es! Schon die energetische Betrachtung durch (teilweise) Rückspeisung der Bremsenergie in das 15 kV-Netz wirkt sich der positiv aus.

Messfahrten Schwarzwaldbahn, Foto: Frank Passlick Eine Vielzahl Messaufnehmern und Leitungen führen zu den Messeinrichtungen im Führerraum der 185 406. Die Drehgestelle sind mit besonders vielen Sensoren bestückt. Wer die Wirkungen einer Bergfahrt an der Reibungsgrenze mit einer Belastung weit über der im Betrieb zulässigen Grenzlast beobachtet hat, ahnt, dass hier viel mehr Daten erfasst werden müssen, als Zughakenkraft und Schlupf der Treibachsen. Messfahrten der IGT auf der Schwarzwaldbahn, Foto: Frank Passlick

Metronom-Messfahrt auf der Schwarzwaldbahn Hohe Aufmerksamkeit verschafften sich die mehrere Wochen dauernden Messfahrt mit einem Metronom-Zug (Niedersachsen), zunächst zwischen Hausach und St. Georgen, anschließend aber über die Gesamtstrecke Karlsruhe - Konstanz. Noch interessanter wurden diese Langstreckenfahrten dadurch, dass nicht mehr "Bombardier Messfahrt" auf der Anzeige stand, sondern lediglich "nicht einsteigen". Die Ausrüstung wurde auf fünf Doppelstockwagen gekürzt und diese zusätzlich belastet. Haben hier Messfahrten für die anstehende Ausschreibung durchgeführt. Es wäre etwas früh, denn zu erwarten ist eine Neuvergabe der Verkehrsleistung nicht vor 2021.


Sonderzüge und Narren unterschiedlichster Art

Sonderzug 2x111+10bn Schon Wochen vor der eigentlichen Fas- nacht, hier Fasend genannt, ist im Süd- westen die Hölle los. Das diesjährige Große Narrentreffen (hier muss man große einfach Groß schreiben!) in Konstanz findet bei recht ungünstigem Januar-Wetter statt. Trotzdem halten tausende von Narren zwei Tage und eine (sehr, sehr kurze) Nacht lang die Stimmung am Siedpunkt. Für die Hin- und Rückfahrt hatte sich DB Regio VB Freiburg monatelang vorbereitet, mit den Zünften zusammengearbeitet, organisiert, Fahrplantrassen für Sonderzüge bestellt und die Fahrt mit der Bahn beworben. Während die Regionalzüge auf der Schwarzwaldbahn im Regelverkehr mit drei oder vier Wagen fahren, stehen zur Rückfahrzeit am Sonntag Abend nicht nur über 1500 Narren auf dem Bahnsteig, sondern auf sechs Wagen verstärkte Regelzüge und ein Sonderzug mit zehn Wagen und zwei Triebfahrzeugen (BR 111, die seit 2007 nicht mehr auf die Schwarzwaldbahn kommt) bereit. Im Blockabstand wurde Richtung Offenburg gefahren, es war kalt, frischer Schnee auf den Hochlagen von Baar und Schwarzwald, und ein 77-jähriger Mann versucht seinen Wagen auf dem Bahnübergang bei km 110,08 (nahe Geisingen) erfolglos zu wenden.

Bahnübergang-Unfall mit Zug voller Narren

Ausnahmsweise soll hier ein Bericht über die mittelbaren Unfallfolgen erstattet werden. Es ist Sonntag, der 22.01.2012 gegen 18.40 Uhr. Wenige Minuten später hätte IRE 5322 Kreuzlingen - Karlsruhe in Donaueschingen eintreffen sollen. Der Steuerwagen des Doppel- stock-Zugs prallt auf besagtem Bahnübergang auf das Kraftfahrzeug des Unfallverursachers, der von anderen Verkehrsteilnehmern gerade noch rechtzeitig aus seinem Wagen geholt worden ist. Das vordere Drehgestell entgleist mit einer Achse, das Automobil brennt unter dem Steuerwagen. Dieser wird durch das Feuer zusätzlich erheblich beschädigt. Bei den 500 Fahrgästen im Zug und beim Personal gibt es, Gott sei Dank, nur geringfügige Verletzungen. Beide Streckengleise der Schwarzwaldbahn werden sofort im Abschnitt Donaueschingen - Immendingen vollständig gesperrt. IC 2371 endet in Donaueschingen, der 10-Wagen-Sonder- zug steht mit 1000 Fahrgästen hinter dem Unfallzug auf freier Strecke.

Es wird Busnotverkehr zwischen Donaueschingen und Immendingen organisiert und es werden zwei Reisendenlenker in den Umsteigebahnhöfen eingesetzt. Neben den üblichen Rettungsdiensten, Feuerwehr und DRK usw., rücken von Singen her ein Hilfszug und das THW an. Die 500 Fahrgäste des Unfallzugs werden auf freier Strecke evakuiert und im Gemeindehaus Gutmadingen versorgt und von Bussen abgeholt. Bahnseitig sind neben dem Netz-Notfallmanager der Netzbezirksleiter Singen und der Gruppenleiter Triebfahrzeugführer Villingen vor Ort. In der Tp Karlsruhe wird auf Hochtouren gearbeitet, Teilnetzmanager Dirk Andres steuert das Geschehen ebenfalls von dort. In Villingen läuft die Diesellok der BR 218 aus der Schneepflugbereitschaft warm. Der 10-Wagen-Zug wird nach Engen zurückgefahren und von dort über die Gäubahn nach Rottweil geleitet. Nicht alle der 1000 Narren im Zug bekommen mit, was da geschieht. In Rottweil wird die inzwischen warme Lok aus Villingen vorgespannt und zieht die 10 Wagen und zwei E-Loks über die nicht elektrifizierte Strecke bis Villingen. Ab dort geht es mit etwa drei Stunden Verspätung weiter in Richtung Offenburg. Auf dem nördlichen Abschnitt der Schwarzwaldbahn, zwischen Karlsruhe und Donaueschingen, herrscht durch den Unfall Mangel an Fahrzeugen, da mehrere Züge durch den Unfall nicht verfügbar oder südlich der Unfallstelle eingeschlosssen sind. Eine Karlsruher 628-Doppel- einheit fährt als Ersatzzug von Norden her bis Donaueschingen und zurück.

Unfallsteuerwagen mit 143972 abgeschleppt, Foto: Frank Passlick Die Busse des Notverkehrs (BNV) pendeln bis Betriebsschluss. Gegen Mitternacht kann davon ausgegangen werden, dass am Montag Morgen ein Gleis wieder befahrbar sein wird. Der Steuerwagen kann in der Nacht wieder aufgegleist und der Havarist, ein so ge- nanntes sixpack, also ein Zug, gebildet aus zwei dreiteiligen Zügen mit einer Lok 146.2, kann bis Donaueschingen geschleppt werden. Alle Fahrzeuge des Zuges sind beschädigt und nicht mehr einsatzbereit. Im Werktagverkehr fehlen daher zwei Einheiten. Dieser Mangel muss ziemlich lang verwaltet werden. Am 25.01. kann der Steuerwagen von 143 972 von Donaueschingen nach Freiburg überführt werden, mit vmax 40 km/h eine Tagesreise. Dort stehen dann alle Fahrzeuge weitere kostbare Zeit bis zur Begutachtung durch die Versi- cherung im Betriebswerk. Bis zur Fertigstellung der Reparatur am Steuerwagen werden vsl. viele Monate vergehen.

Da wird schon lange Zeit vor einem Großereignis kreativ geplant, schließlich punktet man mit einem hervorragenden Angebot. Dank einer großen Kraftanstrengung aller Beteiligten fahren allein am Sonntag fünf von sechs sixpacks störungsfrei über die Schwarzwaldbahn. Die abendlichen Züge sind gut angenommen und ausgelastet - und dann das! Wendemanöver auf einem BÜ! Die Eisenbahner sind zutiefst betroffen. Und doch wurde, mit wiederum beispielhaftem Einsatz, dafür gesorgt, dass wenige Tage nach dem Unfall Leserbriefe in den Lokalzeitungen standen, in denen das umsichtige und hilfsbereite Handeln der Eisenbahner besonders gelobt worden ist. Drei Stunden Verspätung nach einem anstrengendem Wochenende und vielfach erheblicher Erschöpfung - und trotzdem Lob und Dank an die Eisenbahn(er) für das gute Krisenmanagement auf allen Ebenen. Danke!


Null-acht-fuffzehn ...

 ... ist einfach nichts Besonderes. Allerdings ist die Herkunft dieser Redewendung wahrscheinlich nicht besonders friedlich, stammt sie doch von dem Anfang des vorigen Jahrhunderts sehr gebräuchlichen und neuzeitlichen Maschinengewehr MG 08/15. Etwas Besonderes wird ausgedrückt mit einer ebenso geläufigen vierstelligen Zahl, die wir der Besetzung Kölns durch die Franzosen im Jahr 1794 zu verdanken haben. Eine Durchnummerierung aller Häuser der Stadt führte zur Aufschrift der Zahl 4711 auf dem Gebäude in der Glockengasse 12 zu Köln. Das Produktzeichen des berühmten "Kölnisch Wassers" zeigt auch heute noch, neben den Ziffern 4 7 1 1, das kleine Klöckchen, welches an den ursprünglichen Standort des Firmensitzes erinnern soll. Im aktuell gültigen Fahrplan der Schwarzwaldbahn verlässt der RE 4711 Karlsruhe Hbf um 11.09 Uhr und endet um 11.56 Uhr in Offenburg. Von diesem "enden" bemerkt niemand etwas, denn Lok und Wagen setzen sich schon drei Minuten später wieder in Bewegung zur Fahrt über die Schwarzwaldbahn nach Kreuzlingen - allerdings mit der Zuggattung und -nummer IRE 5319. Dieser Zugnummernwechsel ist aber eine andere Geschichte. - Vielmehr wird es ab dem kommenden Fahrplanjahr in Deutschland keinen Zug mehr mit der Nummer 4711 geben. Welche Nummer fällt ei-nem Ausbilder ein, der mit seinen Zöglingen ein neues elektronisches System zur Buchung von Fahrleistungen vorführt, der Fahrplananmeldungen probeweise durchführt usw. - na klar: nullacht-fünfzehn oder siebenundvierzig-elf. Der Zug 815 ist aber für die Vorführung zu teuer (es muss ja nicht gleich ein ICE sein), da bleibt nur 4711. Und wer dann ständig die Rechnungen bekommt für Fahrleistungen, die testweise ein-, aber nicht wieder zurückgebucht worden sind, hat irgendwann genug davon. Und so verschwindet denn die nette Zugnummer aus den Fahrplänen, die mehrere Jahre lang sogar zum Wochenend-Sixpack (6-Wagen-Schwarzwaldbahnzug) Karlsruhe - Konstanz gehört hat.


Siehe auch
KBS 720   Schwarzwaldbahn-Sonderfahrt zum 125. Todesjahres von Robert Gerwig
Lesen Sie weiter in den Streckenmeldungen Schwarzwaldbahn 2011, Schwarzwaldbahn 2010, Schwarzwaldbahn 2009


 

KBS 720 (Karlsruhe -) Offenburg - Singen(Htwl) - Konstanz "Schwarzwaldbahn"
KBS 720   Streckenmeldungen 2011
KBS 721 Offenburg - Hausach - Schiltach - Alpirsbach - Freudenstadt Hbf (Kinzigtalbahn)
KBS 722 Biberach (Baden) - Oberharmersbach (Harmersbachtalbahn)
"Ringzug" Schwarzwald-Baar-Heuberg (KBS 720, 727, 740, 742, 755)
Ortenaukreis / Tarifverbund Ortenau

siehe auch unter "Eisenbahn-Themen Südwest":
Elektro-Traktion auf der Schwarzwaldbahn
Abschied von der BR 110 auf der Schwarzwaldbahn
Die "Neue Schwarzwaldbahn" - Hintergrundinformationen
Besondere Angebote auf der Schwarzwaldbahn